Jessica G. James
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Band 2 Der Sklaventreiber



Band 2




Ich habe daraus am 14.2.2014
in der Buchhandlung
"Die Bücherinsel", Waltrop
gelesen:



...und am 26. April 2014
im Heimathaus Zislow
17209 Zislow (Mecklenburg-Vorpommern):


Es war ein netter Nachmittag in einem schönen Ambiente.
Danke dem Heimatverein Zislow!


Nachstehend eine Rezension
von Jasper P. Morgan,
für die ich ganz herzlichen Dank sage:

Was die deutsche Westernautorin mit ihrem Erstlingswerk, Band 1 der "Sherman-Ranch, Laramie" – Saga (inzwischen neu aufgelegt und den Folgebänden angepasst im Engelsdorfer-Verlag unter dem Titel „Laramie-Saga. Der Anfang“), schuf, ließ sie zum aufstrebenden Stern am Himmel deutscher Westernautoren werden. Mehr noch, sie ist eine der ganz wenigen AutorInnen in diesem Genre. Gekonnt verflechtet Jessica G. James eine Romanze um Slim Tyler, den Besitzer der Tyler-Ranch und Postkutschstation, mit wunderbarem Western-Flair und spannenden Action-Sequenzen.
Lange ist nichts Aufregendes mehr auf der Ranch passiert, lässt uns die Autorin gleich zu Beginn wissen. Dann aber überstürzen sich bald die Ereignisse, denn Slim Tyler steht mit einem Mal zwischen zwei betörend schönen Frauen, hin und her gerissen im Strudel der Gefühle, während sein Freund Jess Yates mit ganz anderen gefährlichen Problemen zu kämpfen hat...
Der zweite Band knüpft zwar direkt an den ersten Band der Saga an, ist allerdings auch für sich gesehen als abgeschlossenes Abenteuer lesbar. Doch Jessica G. James hat nicht etwa nur einen Aufguss des ersten Teils der Laramie-Saga vorgelegt. Nein, sie erzählt noch flüssiger, reichert die Geschichte mit noch mehr Gefühl und noch mehr Spannungsmomenten an, ohne dabei in die seichten Gewässer eines Liebesromans abzudriften. Die Autorin versteht es, den schmalen Grat zwischen Western und Romanze zu halten.

Man darf auch auf den dritten Band der Saga um die Freunde von der Tyler-Ranch gespannt sein. Dass die beiden Sattelpartner Slim und Jess auch weiterhin auf abenteuerlichen Pfaden reiten werden, verspricht der letzte Satz des vorliegenden Bandes. Wenn es Jessica G. James gelingt, ihrem Stil treu zu bleiben, und daran hege ich persönlich keinen Zweifel, stehen uns in Band 3 wieder wunderbar erzählte Abenteuer aus dem Wilden Westen ins Haus. Jessica G. James hat jedenfalls mit dem vorliegenden zweiten Band die Erwartungen der Leser mehr als erfüllt und neue Erwartungen geschürt, und sie hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, sich von Band zu Band zu steigern. Damit ist Jessica G. James auf dem besten Wege, die führende deutsche Lady unter den Westernautoren zu werden. In einem Genre, das von Kritikern längst totgesagt wurde und immer wieder neu belebt wird, bisher aber Männerdomäne war, kann man Jessica G. James für ihre Beiträge zu diesem Literaturgenre nur Respekt zollen und vor ihr den Hut ziehen.

 
Hier drei kurze Leseproben:

Leseprobe I

 

Kaum war Yates in dem Gebäude, packte ihn wieder jemand und riss ihm das Hemd vom Leib, dann spürte er Stricke um seine Handgelenke. Brutal wurde er stehend, mit dem Gesicht zur Wand, zwischen den Etagenbetten gefesselt.

„So, Yates, nun wollen wir hören, was du uns zu sagen hast.“

Wieder war es Hervest, der sprach. Jess hörte, dass der Mann, während er es sagte, in seinem Spind kramte. Kurz darauf war ein leises, klatschendes Geräusch zu vernehmen. Der Texaner wandte den Kopf zur Seite und traute kaum seinen Augen: Hervest stand seitlich hinter ihm, in seiner Hand lag eine Sklavenpeitsche, eine „neunschwänzige Katze“ …

„Was soll das?“, fragte Jess. Ein ausgesprochen ungutes Gefühl stieg in ihm auf und verursachte so etwas wie einen Krampf in seiner Magengegend.

„Tja“, erwiderte Hervest, „du weißt vielleicht, dass ich schon lange für die Carpenters arbeite. Und in den guten alten Zeiten vor dem Bürgerkrieg war ich Sklavenaufseher in den Baumwollplantagen. Zwar war es mir verboten, die schwarzen Teufel gebührend zu behandeln, aber Charles und später auch Jonathan waren ja nicht immer mit auf den Feldern … Und glaube mir, Junge, dieses Instrument vollbringt wahre Wunder. – Also überleg dir, ob du nicht schon jetzt, bevor ich es einsetze, zugibst, dass du auf Charles geschossen hast …“

„Du bist ja wahnsinnig“, flüsterte Jess heiser. Er spürte, wie Hervest ihm langsam mit der Peitsche über den Rücken strich.

„Also?“

„Ich habe es nicht getan!“, stieß Yates hervor. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als ein Zischen die Luft zerschnitt und die dünnen Lederschnüre gnadenlos auf seinen Rücken trafen. Rote Striemen wurden sichtbar. Der Schmerz ließ ihn heftig zusammenzucken und aufstöhnen.

„Na? Hast du es dir überlegt? War es nicht so, dass du deinen Streit mit dem Boss fortgesetzt hast und er dich niederschießen wollte?“ Hervests Stimme klang ungerührt.

„So war es nicht! Außerdem hätte ich ihm dann die Waffe aus der Hand geschossen und nicht auf seine Brust gefeuert!“ Yates Stimme war laut und fest, und Wut über die Ungerechtigkeit, die ihm widerfuhr, lag darin. Wieder sauste die Peitsche nieder.

„Verdammt, was soll ich denn noch sagen“, dieses Mal schrie der Texaner beinahe, „ich … habe … es … nicht … getan!!!“

„Mal sehen, wann du deine Meinung änderst. Wenn es soweit ist, sag mir Bescheid“, erwiderte Hervest und schlug erneut erbarmungslos zu. Jess begann, laut unter den Hieben aufzustöhnen, und irgendwann, als die neunschwänzige Katze die Haut auf seinem Rücken zerfetzte, schrie er auf. Dann verlor Yates das Bewusstsein. Er kam wieder zu sich, weil ein Eimer Wasser über ihm ausgeschüttet wurde. Sein Rücken brannte wie die Hölle.

„Ah, Yates. Da bist du ja wieder.“ Hervests Stimme triefte vor Ironie. „Nun? Bist du immer noch der Meinung, du hättest nicht auf Charles Carpenter geschossen?“

Jess schwieg. Hasserfüllt und fassungslos blickte er seinen Peiniger an. Clay Morgan goss ihm noch einen Eimer Wasser über Kopf und Rücken, dann hob Ben erneut die Peitsche und schlug gnadenlos zu. Die Schmerzen auf der nassen Haut waren unerträglich.

Yates schrie laut auf, nein, er brüllte. Es war ein animalisches, heiseres Brüllen, das durch Mark und Bein ging und mit dem er all seinem Schmerz, vor allem aber seiner grenzenlosen Wut und seiner ausweglosen Hilflosigkeit Ausdruck verlieh.

Hervest hatte die Peitsche gesenkt.

„Yates, du bist ein zäher Bursche. Aber glaube mir, ich bekomme heraus, was ich hören will.“

„Ich will den Sheriff oder Mrs. Carpenter sprechen“, stieß Jess hervor.

„Ein Mann in deiner Situation hat nichts zu wollen. Wir geben dir jetzt bis morgen Zeit, vielleicht überlegst du dir bis dahin, ob du uns nicht doch etwas zu sagen hast ...“

Damit band er Yates los und sperrte ihn in eine fensterlose Abstellkammer, deren Tür einen soliden Riegel aufwies. Auf dem Weg dorthin stieß er Jess noch einmal kurz und kräftig mit der flachen Hand vor die immer noch schmerzenden Rippen, so dass er sich zusammenkrümmte. Dann gingen die Männer hinaus, um sich ungerührt wieder ihrer Arbeit zuzuwenden. Der Texaner sackte kraftlos und beinahe wieder ohnmächtig vor Pein auf den Boden und schlug die Hände vors Gesicht. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten, hinzu kam, dass die Kälte des Bodens begann, seinen nassen Körper emporzukriechen. Er war selten in einer solch ausweglosen, fürchterlichen Situation gewesen. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft und suchte nach einer Lösung, aber es schien keine zu geben. Es würde ihm kaum gelingen, unbemerkt die Tür aufzubrechen - abgesehen davon, dass der Riegel jedem Versuch standhalten würde. Da glitt seine Hand hinab zu seinem rechten Stiefel. Warm und glatt fühlte er den polierten Horngriff seines Messers. Er zog es hervor, und sein Daumen fuhr prüfend über die Klinge. Nein, so schnell würde er nicht aufgeben. Sein Blut rann ihm eiskalt durch die Adern. Derjenige seiner Peiniger, der zuerst die Tür öffnen würde, bekäme den scharf geschliffenen Stahl in die Brust...

 


Leseprobe II

 

„Okay“, sagte Rowen erneut. „Komm raus. Wir werden sehen, wer der Bessere ist.“ Demonstrativ steckte er seinen Colt ins Holster und hob leicht die Arme. Jess gab seine Deckung auf und kam zwischen den Felsen hervor. Auch er steckte die Waffe zurück. Sie gingen auf den Weg. Jess zwang sich, sich nicht durch Jokers Anblick ablenken zu lassen und seinen eiskalten Verstand zu bewahren, obwohl ihm das Bild, das sich ihm bot, ziemlich unter die Haut ging. Äußerlich völlig ungerührt erwartete er seinen Gegner. Er atmete tief durch, sein Gesicht zeigte äußerste Konzentration. Die Haltung Rowens verriet, dass Yates es mit einem erfahrenen, selbstsicheren Gunfighter zu tun hatte. Ein paar kurze Augenblicke standen sich die beiden Männer gegenüber, dann sah Jess das verräterische Aufblitzen in den Augen seines Gegners und das kaum merkliche Zucken seiner Hand. Der Texaner zog. Er zog mit einer Geschwindigkeit, wie es nur wenige konnten, und der nächste Moment gab die Gewissheit: Von den beiden Männern, die hier angetreten waren, war Yates der Schnellere. Tödlich getroffen sank Rowen in den Staub. Ein Loch klaffte in seiner Brust, direkt dort, wo das Herz saß. Jonathan kam hervor, und plötzlich war auch Slim da. Er näherte sich Edwin mit gezogener Waffe und kniete neben ihm nieder, um sich davon zu überzeugen, dass er wirklich tot war. Carpenter atmete erleichtert auf.


Leseprobe III

 

Nach einer Weile verstreuten sich all jene Spuren, die die Trauergäste zurückgelassen hatten. Nur noch zwei frische Fährten führten weiter nach Süden. Die Männer ritten hart, viel schneller als sonst, und es war eindeutig Yates, der ihr Tempo bestimmte. Der Abend kam, und es begann zu dämmern.

„Jess!“, rief Slim und parierte sein Pferd durch.

„Was?“, die Stimme des Texaners klang unwirsch. Er war offensichtlich darüber verärgert, dass sein Partner anhielt.

„Lass uns für heute Schluss machen. Wir sind hart geritten, und wir sollten Thunder und Flash etwas Ruhe gönnen. Den Spuren nach sind wir Hervest und Morgan dicht auf den Fersen. Sie reiten nicht sehr schnell. Komm, wir suchen uns eine geeignete Stelle für unser Lager.“

„Nein Slim. Du hast Recht, wir sind ihnen dicht auf, und ich gebe ihnen keine Chance, die Distanz zwischen uns zu vergrößern. Ich reite weiter.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, trieb er Flash wieder an.

„Verdammter Dickkopf“, knurrte Slim, aber er folgte seinem Freund ohne Widerrede.

Nach einer Weile kamen sie an einen Creek – wieder ein geeigneter Platz für ein Lager. Tyler ritt dicht neben Yates, um ihn noch einmal aufzufordern, ihren Ritt für diesen Tag zu beenden, als sie einen Schuss hörten. Sie hielten kurz und blickten sich vielsagend an, dann ritten sie weiter. Bald entdeckten sie eine Feuerstelle – und sie entdeckten Hervest und Morgan, die sich hier auf die Nacht vorbereiteten. Ben Hervest hatte ein Kaninchen geschossen und balgte es gerade ab, als er die Reiter sah. Er erkannte Jess und erstarrte. Das Kaninchen fortwerfen und nach dem Colt greifen waren eine Bewegung, doch da durchfuhr schon ein brennender Schmerz sein Handgelenk. Der Texaner hatte zur Peitsche, die die ganze Zeit über seinem Lasso hing, gegriffen und ihm die Waffe aus der Hand geschlagen.

„Yates!“, schrie er.

In diesem Moment bellte Slims Colt auf. Blut tropfte aus Morgans Hand, und seine Sixgun fiel zu Boden. Tylers Stimme klang ganz ruhig, ganz gelassen und sehr, sehr kalt, als er sagte „Morgan, das ist eine Sache zwischen Yates und Hervest, misch du dich nicht ein!“

Hervest bückte sich gerade nach seiner Waffe, als die Lederschnur zum zweiten Mal durch die Luft pfiff und ihm schneidend um den Hals zischte. Mit einem Ruck riss Yates ihn zu Boden, dann zog er die Peitsche zurück. Sie hinterließ einen blutigen Striemen. Hervest rappelte sich hoch und war gerade wieder auf den Füßen, als der Texaner erneut zuschlug. Ben schrie vor Schmerz auf und schlug die Hände vor die Augen. Das dünne Leder zeichnete eine blutige Spur diagonal über sein ganzes Gesicht.

Jess sprang aus dem Sattel und packte ihn bei den Revers der Weste.

„Nun, Hervest?“, zischte er ihn an, „was ist das für ein Gefühl?“

Ben versuchte, Yates zu schlagen, aber gegen dessen ungestüme Wildheit hatte er keine Chance. Jess prügelte ihn zu Boden und kniete über ihm. Er riss Bens Oberkörper an den Revers hoch und schmetterte ihn erneut in den Staub. Dann holte er aus, um mit aller Wucht zuzuschlagen. Alles Leid, alle Demütigungen, die er erfahren musste, legte er in diesen Schlag.

Hervest verlor das Bewusstsein, aber der Texaner war wie von Sinnen. Erneut hob er die Faust und schlug zwei-, dreimal hart zu, als er plötzlich Slims ruhige Stimme hörte. „Cool down, Jess. Es ist genug.“

Fest und trotzdem sanft spürte er auf seiner Schulter die Hand des Freundes, die ihn zurückzog.

Yates stand widerwillig auf. Schwer atmend, mit rot unterlaufenen Augen, starrte er auf den verhassten Menschen, der vor ihm lag. Einen Moment lang schien es, als wolle er zutreten, aber Tyler zog ihn weg und sagte noch einmal beruhigend: „Es ist genug.“

Plötzlich erstarrten sie beide.

Sie hörten das leise Klicken eines Sicherungsbolzens. Keiner von ihnen hatte auf Morgan geachtet, und der stand jetzt hinter ihnen, seinen Colt in der unverletzten Linken.

„Tyler! – Dreh dich um!“

Und Tyler drehte sich um - nein, er wirbelte mit unglaublicher Geschwindigkeit herum, um im selben Moment auch noch zur Seite zu schnellen, den Colt zu ziehen und zu schießen.

Auch Morgan feuerte, doch er verfehlte Slim. Er selbst aber brach sterbend in die Knie. Langsam glitt ihm die Waffe aus der Hand.

Da zerriss erneut ein Schuss die Stille: Hervest war zu sich gekommen und zu seiner im Gras liegenden Sixgun gerobbt. Nun hielt er sie in der Faust, um auf Yates zu schießen. Der hatte es rechtzeitig gesehen – vielleicht hatte er es auch nur erahnt -, und er hatte reagiert – schnell und sauber. Hervest sackte zurück. Er war tot.

Yates und Tyler begruben die Männer abseits.

 




 
Jessica G. James
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